Noch zwei Relegationsspiele, dann ist auch diese
Bundesliga-Saison wieder beendet. Einge der wichtigsten Fragen sind allerdings
schon jetzt beantwortet: Dortmund ist Meister, Bayern nur Zweiter und Gladbach
steht überraschend in der CL-Quali. Für Köln und Lautern heißt es im nächsten
Jahr hingegen: „Zeit für Zweitliga-Luft“. Wir werfen in dieser Woche noch
einmal einen Blick zurück auf die vergangenen 34 Spieltage und küren die Top 3
im Tor, Abwehr, Mittelfeld, Sturm und auf der Trainerbank.
Wir haben uns lange den Kopf darüber
zerbrochen, wie unsere Top 3 im Mittelfeld aussehen soll. Allerdings
sind uns erstaunlich viele Spieler in den Sinn gekommen, deren
besondere Leistung herausgestellt werden sollte. Deshalb bedienen wir
uns einer kleinen Krücke. Zweite Luft - BlogSport stellt die besten drei
Mittelfeld-Akteure der Saison 2011/12 vor - und das zwei Mal! Heute
gibt’s für Euch die besten „Sechser“ der Liga und morgen
widmen wir uns dem offensiven Mittelfeld.
1. Lars Bender
Auf den ersten Rang unter unseren
defensiven Mittelfeldspielern haben wir Lars Bender gehoben.
Leverkusens Mittelfeldmotor lief in der vergangenen Saison seine
Gegner regelmäßig in Grund und Boden. Im Durchschnitt etwa 13
Kilometer pro Spiel, da kommt in der Liga kaum noch jemand mit.
Physisch in Top-Form, bestritt er auch 56,7% seiner Zweikämpfe
siegreich. Neben seiner überragenden Physis ist Lars Bender aber
auch enorm wichtig für die Spielkultur der Leverkusener. 4 Tore und
ebenso viele Assists, dazu über 60 Ballkontakte pro Spiel. Der Junge
Rosenheimer hat sich langsam unverzichtbar für seine Mannschaft
gemacht. Der „Sechser“ der Saison, Lars Bender - Das Komplett-Paket
im defensiven Mittelfeld.
2. Toni Kroos
Der Neologismus „Zwischenspieler“
war Jogi Löws Versuch die Qualitäten von Toni Kroos auf eine
Position in seinem taktischen System zu reduzieren. Auch wir haben
lange gegrübelt, in welche Kategorie wir den zentralen
Mittelfeld-Spieler von Bayern München einordnen sollen. Sicher ist, dass
er zu den Top-Spielern der abgelaufenen Saison gehört. Sein spielerisches Vermögen hat Toni
Kroos bereits während der Leihe nach Leverkusen unter Beweis
gestellt. Als sein damaliger Coach Jupp Heynckes seine dritte
Amtszeit bei den Münchnern begann, erwartete man sich auch bei Toni
Kroos einen positiven Effekt. Ob im defensiven Mittelfeld oder - im
späteren Saisonverlauf – hinter den Spitzen, unter Heynckes
lieferte Kroos konstant gute Leistungen. Kroos’ Spiel bringt für sein junges
Alter (22 Jahre) bereits eine erstaunliche Reife mit sich. Er ist ein
hervorragender Techniker und einer der wenigen Spieler denen man das
Attribut „beidfüßig“ zu Recht zuschreiben kann. Diese
Fähigkeiten erlauben es ihm auch in schwierigen Situationen einen
sicheren Pass zu spielen. Somit sorgte er für deutlich mehr
Stabilität im Spiel seiner Mannschaft. Inzwischen haftet ihm die
Rolle des Spielmachers beim FC Bayern immer mehr an. Er verlagert die
Situation, sieht die Räume und setzt seine Mitspieler in Szene. 10
direkte Torvorlagen hat er geliefert, viele weitere wurden von ihm
eingeleitet. Als „Sechser“ gilt es nicht nur
schön zu spielen. Auch im Zweikampfverhalten hat sich Kroos
verbessert. Mit ca. 53% gewonnener Duelle bewegt er sich inzwischen auf Augenhöhe mit "Biestern" wie einem David Jarolim.
3. Sebastian Kehl
Der dritte Rang unserer
„Sechser“-Wertung geht an den Kapitän des deutschen Meisters.
Sebastian Kehl war in diesem Jahr ein echter Leader für die junge
Truppe von Borussia Dortmund. Sein Trainer Jürgen Klopp wurde nicht
müde zu betonen, welche wichtige Rolle der Routinier unter den
jungen Wilden eingenommen hat. Zwar wirkten die Lobeshymnen von
„Kloppo“ durch die gebetsmühlenartigen Wiederholungen schon
leicht abgegriffen, aber der Meistertrainer hatte auch allen Grund
dazu. Im Stile eines echten Leaders ist Kehl
vorangegangen, vor allem, wenn es darauf an kam. Sein Tor im Derby
bei Schalke 04 brachte den verdienten und wichtigen Sieg. Der BVB
bestätigte damit den Triumph über den FC Bayern und lies keinerlei
Zweifel über die Vergabe des Meistertitels mehr aufkommen. Sebastian Kehl mag in seiner Spielweise
weniger elegant sein, als andere Spieler auf seiner Position. Seine
Quote von 54,2 Ballkontakten und 54,7% gewonnenen Zweikämpfen sprechen
allerdings eine deutliche Sprache. Ach ja, und „schön“ gewinnt
bekanntlich kein Fußballspiel – und auch nicht die Meisterschaft.
von Bernd Küchler
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