Donnerstag, 10. Mai 2012

Die Top „Sechser“ der Liga

Noch zwei Relegationsspiele, dann ist auch diese Bundesliga-Saison wieder beendet. Einge der wichtigsten Fragen sind allerdings schon jetzt beantwortet: Dortmund ist Meister, Bayern nur Zweiter und Gladbach steht überraschend in der CL-Quali. Für Köln und Lautern heißt es im nächsten Jahr hingegen: „Zeit für Zweitliga-Luft“. Wir werfen in dieser Woche noch einmal einen Blick zurück auf die vergangenen 34 Spieltage und küren die Top 3 im Tor, Abwehr, Mittelfeld, Sturm und auf der Trainerbank.


Wir haben uns lange den Kopf darüber zerbrochen, wie unsere Top 3 im Mittelfeld aussehen soll. Allerdings sind uns erstaunlich viele Spieler in den Sinn gekommen, deren besondere Leistung herausgestellt werden sollte. Deshalb bedienen wir uns einer kleinen Krücke. Zweite Luft - BlogSport stellt die besten drei Mittelfeld-Akteure der Saison 2011/12 vor - und das zwei Mal! Heute gibt’s für Euch die besten „Sechser“ der Liga und morgen widmen wir uns dem offensiven Mittelfeld.

1. Lars Bender
Auf den ersten Rang unter unseren defensiven Mittelfeldspielern haben wir Lars Bender gehoben. Leverkusens Mittelfeldmotor lief in der vergangenen Saison seine Gegner regelmäßig in Grund und Boden. Im Durchschnitt etwa 13 Kilometer pro Spiel, da kommt in der Liga kaum noch jemand mit. Physisch in Top-Form, bestritt er auch 56,7% seiner Zweikämpfe siegreich. Neben seiner überragenden Physis ist Lars Bender aber auch enorm wichtig für die Spielkultur der Leverkusener. 4 Tore und ebenso viele Assists, dazu über 60 Ballkontakte pro Spiel. Der Junge Rosenheimer hat sich langsam unverzichtbar für seine Mannschaft gemacht. Der „Sechser“ der Saison, Lars Bender - Das Komplett-Paket im defensiven Mittelfeld.



2. Toni Kroos
Der Neologismus „Zwischenspieler“ war Jogi Löws Versuch die Qualitäten von Toni Kroos auf eine Position in seinem taktischen System zu reduzieren. Auch wir haben lange gegrübelt, in welche Kategorie wir den zentralen Mittelfeld-Spieler von Bayern München einordnen sollen. Sicher ist, dass er zu den Top-Spielern der abgelaufenen Saison gehört. Sein spielerisches Vermögen hat Toni Kroos bereits während der Leihe nach Leverkusen unter Beweis gestellt. Als sein damaliger Coach Jupp Heynckes seine dritte Amtszeit bei den Münchnern begann, erwartete man sich auch bei Toni Kroos einen positiven Effekt. Ob im defensiven Mittelfeld oder - im späteren Saisonverlauf – hinter den Spitzen, unter Heynckes lieferte Kroos konstant gute Leistungen. Kroos’ Spiel bringt für sein junges Alter (22 Jahre) bereits eine erstaunliche Reife mit sich. Er ist ein hervorragender Techniker und einer der wenigen Spieler denen man das Attribut „beidfüßig“ zu Recht zuschreiben kann. Diese Fähigkeiten erlauben es ihm auch in schwierigen Situationen einen sicheren Pass zu spielen. Somit sorgte er für deutlich mehr Stabilität im Spiel seiner Mannschaft. Inzwischen haftet ihm die Rolle des Spielmachers beim FC Bayern immer mehr an. Er verlagert die Situation, sieht die Räume und setzt seine Mitspieler in Szene. 10 direkte Torvorlagen hat er geliefert, viele weitere wurden von ihm eingeleitet. Als „Sechser“ gilt es nicht nur schön zu spielen. Auch im Zweikampfverhalten hat sich Kroos verbessert. Mit ca. 53% gewonnener Duelle bewegt er sich inzwischen auf Augenhöhe mit "Biestern" wie einem David Jarolim.



3. Sebastian Kehl
Der dritte Rang unserer „Sechser“-Wertung geht an den Kapitän des deutschen Meisters. Sebastian Kehl war in diesem Jahr ein echter Leader für die junge Truppe von Borussia Dortmund. Sein Trainer Jürgen Klopp wurde nicht müde zu betonen, welche wichtige Rolle der Routinier unter den jungen Wilden eingenommen hat. Zwar wirkten die Lobeshymnen von „Kloppo“ durch die gebetsmühlenartigen Wiederholungen schon leicht abgegriffen, aber der Meistertrainer hatte auch allen Grund dazu. Im Stile eines echten Leaders ist Kehl vorangegangen, vor allem, wenn es darauf an kam. Sein Tor im Derby bei Schalke 04 brachte den verdienten und wichtigen Sieg. Der BVB bestätigte damit den Triumph über den FC Bayern und lies keinerlei Zweifel über die Vergabe des Meistertitels mehr aufkommen. Sebastian Kehl mag in seiner Spielweise weniger elegant sein, als andere Spieler auf seiner Position. Seine Quote von 54,2 Ballkontakten und 54,7% gewonnenen Zweikämpfen sprechen allerdings eine deutliche Sprache. Ach ja, und „schön“ gewinnt bekanntlich kein Fußballspiel – und auch nicht die Meisterschaft.



von Bernd Küchler

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