Mit einem Sieg gegen Atlanta sind die Dallas
Mavericks in die neue NBA-Saison gestartet. Nach dem schwachen
letzten Jahr heißt das Ziel in diesem Jahr: Playoffs. Dafür haben
die Mavericks gleich 9 neue Spieler an Bord geholt, darunter aber
kein der heiß ersehnten Superstars. Ob und wie stark Dallas in diesem
Jahr aufgestellt ist, sagt euch Zweite Luft-BlogSport in der
Einzelanalyse.
Guards:
#3 Shane Larkin NEU
Der Rookie wird nach seiner Verletzung
noch einige Zeit brauchen bis er topfit ist. Sein Stärken sind vor
allem die Schnelligkeit und der sichere Wurf. Allerdings wird er
durch seine Körpergröße (1,80m) in der Defensive immer wieder
große Probleme haben. Auf lange Sicht könnte Larkin für die
Mavericks eine interessante Option sein. In dieser Saison wird er
keine große Rolle spielen.
#7 Ricky Ledo NEU
Ledo ist die große Unbekannte im
diesjährigen Draft. Der talentierte Shooting Guard hat im letzten
Jahr nicht am College gespielt und ist deshalb schwer einzuschätzen.
Er bringt viel Talent mit, ist ein guter Schütze und sein
Ballhandling ist exzellent. Ob er diese Eigenschaften allerdings auch
auf allerhöchster Ebene zum tragen bringen kann, dahinter steht ein
dickes Fragezeichen. Aufgrund der großen Konkurrenz auf den
Guard-Positionen dürfte Ledo zunächst wenig Spielzeit bekommen und
sich das ein oder andere Mal in der D-League wiederfinden.
#8 Jose Calderon NEU
Der 32-jährige Spanier verursacht nur
wenige Turnover und ist variantenreich und sicher im Passspiel, ein
absoluter Floor General. Im Zusammenspiel mit Dirk Nowitzki könnte
er zur Pick&Pop – Maschine werden, denn von jenseits der
Dreierlinie ist Calderon tödlich. Während sein Dreier absolut
sicher fällt, steht seine Defensive allerdings auf wackligen Füßen.
Nichtsdestotrotz ist Calderon ein absoluter Zugewinn für die
Mavericks. Vor allem in der Offensive macht er seine Mitspieler mit
guten Pässen besser und öffnet mit seiner Dreier-Gefahr die Zone.
#11 Monta Ellis NEU
Ist er der Schlüssel zum Erfolg? Ellis
ist ein überaus talentierter und erfahrener Spieler, der in der
Offensive aus jeder Position abschließen kann. Er hat einen guten
Zug zum Korb und ist ein perfekter Partner für das „Two Man Game“
mit Nowitzki. Auch wenn ihm der Ruf des „Ego-Zockers“
vorauseilt, hat er ein gutes Auge für seine Mitspieler. Allerdings
muss er seine Wurfauswahl ein wenig verbessern. Auch an seinem
Defensivverhalten und seiner Konstanz kann Ellis noch arbeiten.
Trotzdem ist er mit Sicherheit einer der besten Spieler die Dallas in
den letzten Jahren verpflichtet hat. Er macht das Spiel der Mavericks
variabler und besser.
#20 Devin Harris NEU
Welcome back! Zum zweiten Mal in seiner
Karriere spielt Harris für die Mavericks und sollte ihnen helfen
können. Er ist ein ordentlicher Verteidiger und zudem ein
schneller. Sein Ballvortrag ist sicher und in der Offensive ist er
eine verlässliche Option. Sobald er wieder fit ist, wird er einige
Minuten bekommen, allerdings hauptsächlich von der Bank kommen.
#21 Wayne Ellington NEU
Erinnert ein wenig an DeShawn
Stevenson. Der 25-jährige ist ein ausgezeichneter Verteidiger und in
der Offensive eine Gefahr aus der Distanz. Ansonsten ist sein
Offensivspiel limitiert. Aufgrund seiner Qualitäten in der Defensive
ist er für die Mavericks aber von hohem Wert. Gerade gegen
individuell starke Gegenspieler könnte er vermehrt Spielzeit
bekommen.
#25 Vince Carter
„Air Canada“ ist nicht mehr der
Alte, aber immer noch gut. Mit den Jahren hat er sein Spiel
umgestellt und schießt nun deutlich mehr. Er wird wohl ebenfalls von
der Bank kommen und als Backup für Marion und Ellis agieren. Carter
ist ein exzellenter 6. Mann und für die Mavericks über die Saison
und evtl. in den Playoffs von großer Bedeutung.
#33 Gal Mekel NEU
In Israel ist er ein Star. Jetzt
versucht sich der 25-jährige in der NBA durchzusetzen. Mekel ist ein
Allrounder und konnte in der Summer League und in der Preseason
durchaus überzeugen, leistete sich aber noch zu viele Turnover. Da
Larkin und Harris zu Saisonbeginn verletzt fehlen, wird er sicherlich
einige Minuten Spielzeit erhalten. Sollte er sich beweisen ist
ihm durchaus eine kleinere Rolle von der Bank zuzutrauen.
Forwards:
#0 Shawn Marion
Ist nach wie vor ein guter Verteidiger.
Auch in der Reboundarbeit ist er wichtig. In der Offensive ist er
durchaus eine Option und hat eine konstante Punktausbeute. Die Zeiten
in denen er 20 Punkte pro Spiel erzielte, sind längst
vergangen. Marion bleibt aber ein wichtiger Baustein des Teams.
Gerade in der Defensive soll er das Team stützen und anführen.
Zudem ist er als Leader und Vorbild für die jungen Spieler gefragt.
#9 Jae Crowder
Crowder ist ein Mann für die
Defensive. Er bringt sehr viel Energie ins Spiel und kann seinen
Gegenspieler über große Zeiträume bearbeiten. In der Offensive ist
er limitiert. Seine größte Waffe ist der Dreier, der relativ
konstant fällt. Zum Korb oder auch im Post-Up hat er allerdings
große Schwächen. Mit Vince Carter wird er sich die Minuten hinter
Marion teilen müssen.
#34 Brandan Wright
Wright arbeitet gut und hart unter den
Brettern und punktet vor allem aus der Zone. Durch seine Athletik und
seine hohe Spielintelligenz ist er auch in der Defensive von hoher
Bedeutung. Gerade als Shootblocker hat er sich in den letzten zwei
Jahren durchaus einen Namen gemacht. Auch im Reboundspiel ist er solide. Da Wright sowohl Center als auch Power Forward spielen kann,
entlastet er den Frontcourt der Mavericks ungemein.
#41 Dirk Nowitzki
Was kann man über einen der besten
Basketballer aller Zeiten noch sagen? Einzig über seinen
Gesundheitszustand lässt sich reden. Nachdem die Knieblessur im
letzten Jahr ihn doch deutlich einschränkte, startet der große
Blonde dieses Jahr beschwerdefrei. Seine sportliche Klasse ist
unbestritten und auch der Zahn der Zeit nagt nur bedingt an ihm.
Wichtig für Nowitzki dürfte ein starker Center sein, der
ihm vor allem in der Defensive unter die Arme greift und in der
Offensive Löcher reißt. Bleibt Nowitzki fit ist er unbestritten das
wertvollste Zahnrad im System der Mavericks und wird eine großartige
Saison abliefern.
Center
#1 Samuel Dalembert NEU
Mark Cuban hält ihn für „einen der
statistisch besten Center der Liga“. Das mag stimmen, wenn man
seine Statistiken auf 36 Minuten hochrechnet. Nichtsdestotrotz ist
Dalembert kein Superstar. Dafür aber ein durchaus
verlässlicher und solider Spieler. Seine Stärken liegen vor allem
in der Defensive. Er ist ein Shootblocker und arbeitet beständig für
den Rebound. Auch in der Offensive sammelt er hauptsächlich
Abpraller, ist aber auch eine Option für das Pick&Roll mit
Calderon. Sein Hauptaugenmerk sollte allerdings auf der
Defensivarbeit liegen, denn an starken Verteidigern mangelt es in der
Starting Five der Mavericks.
#5 Bernard James
Bernard James ist ein Lückenfüller im
Team der Mavericks. Er wird hinter Dalembert, Wright und Blair nur
wenige Spielminuten bekommen, wenn überhaupt. Trotzdem könnte er
bei langfristigen Verletzungen wichtig werden. Kommt er zum Einsatz
liegen seine Stärken nahezu ausschließlich in der Defensive. Dort
ist er ein solider Verteidiger und gut im Rebound-Spiel. In der
Offensive ist er jedoch zu limitiert um eine wirkliche Option
darzustellen.
#45 DeJuan Blair NEU
Wahrscheinlich der heimliche
Transfercoup der Mavericks. Während Calderon und Ellis im
Rampenlicht stehen, kostet Blair die Mavericks kaum Geld und bringt
sehr viel Qualität mit. Als Energizer unter den Körben ist er ein
absoluter Zugewinn. Vom Spielertyp einer wie Brandon Bass bringt er
vor allem Kraft und Durchsetzungsvermögen mit. Aufgrund seiner
Körpergröße ist er zwar kein Shotblocker aber in der Defensive
trotzdem stark. Er ist ein guter Rebounder und talentiert in der
Offensive. In der Saison wird er hauptsächlich von der Bank kommen
und hinter Nowitzki und Dalembert einige Spielzeit bekommen. Diese
wird er nutzen.
Die Zweite Luft- BlogSport Prognose:
Die Dallas Mavericks sind in diesem Jahr deutlich besser aufgestellt als in der Vorsaison. Ellis und Calderon sollten die Offensive deutlich beleben und ein wenig Druck von Nowitzki nehmen. Zudem macht die Bank einen starken Eindruck. Die Verpflichtungen von Harris, Blair und Ellington geben den Mavericks die dringend benötigte Tiefe. Auch Carter dürfte von der Bank deutlich effektiver agieren, als in der Starting Five. Das größte Fragezeichen steht sicherlich hinter der Defensive. Nur zwei der fünf Starter sind gute Verteidiger. Coach Carlisle ist es aber durchaus zuzutrauen, daraus eine vernünftige Verteidigung zu formen. Sollte dies funktionieren, sind die Playoffs greifbar.
von Mattias Jahn